Ein Bericht aus der TU AStA-Zeitung “lesezeichen”:
“Nach wie vor herrscht in Darmstadt eine gravierende Wohnungsnot. Etliche Menschen finden keine Wohnung, oder können sich – trotzmehrerer Jobs – ihre eigene nicht mehr leisten,weil die Miete extrem gestiegen ist. Die Mietkosten in Darmstadt liegen im bundesweiten Vergleich auf demselben Niveau wie die von Großstädten wie Frankfurt, Köln und Düsseldorf. Nur jene in Hamburg und München sind noch leicht teurer.
Dies hat starke soziale Auswirkungen und trifft nicht nur Studierende, sondern vor allem finanziell schlechter gestellte Familien, die aus der Stadt verdrängt werden. Durch rassistische Vorurteile trifft es Menschen mit Migrationshintergrund am härtesten. Oft ist ein „nicht deutsch“-klingender Name schon ein Grund dafür, keine Antwort von Vermieter_innen zu erhalten. Auf den studentischen Wohnungsmarkt drängen derzeit außerdem immer mehr Investor_innenprojekte, die die
fatale Situation ausnutzen, um Rendite daraus zu schlagen. Dies wird zu einer weiteren Verschärfung führen.
Da in diesem Jahr in Hessen gleich zwei große Wahlen anstehen, hat sich die hessische Landesregierung zu einem Wahlkampftrick hinreißen lassen und 2000 neue Wohnheimplätze für Hessen versprochen. Doch auch diese Zahl wird keinerlei Entspannung bringen und zeigt eher den Versuch, die bislang völlig unzureichende Förderung zu überspielen.
Interessant allerdings ist, dass durch das Wahlkampfmanöver eine Zwischennutzung der Kasernen im Süden der Stadt wieder wahrscheinlicher wurde. Die Kasernengebäude stehen seit 5 Jahren leer und könnten kurz- bis mittelfristig über 3000 Menschen Platz zum Wohnen bieten. Die Verhandlungen zwischen Studierendenwerk und BImA (diese verwaltet
die Kasernen) wurden scheinbar wieder aufgenommen und ein Bezug zum kommenden Wintersemester scheint immer wahrscheinlicher.Sollte es jedoch bei den bisher verhandelten 150 Plätzen bleiben, wird auch diese Anstrengung nur einen Tropfen auf dem heißen Stein darstellen.”