Die aktuelle Lage auf dem Darmstädter Wohnungsmarkt ist dramatisch.
Wohnungen werden immer knapper und die Mieten steigen in astronomische
Höhen. Das Preisniveau hier ist vergleichbar mit Großstädten wie Hamburg,
Frankfurt oder Köln und absolut untypisch für eine solch kleine Stadt.
Am härtesten trifft es Geringverdienende und sozial Benachteiligte, da vor
Allem bezahlbare Wohnungen fehlen, sogar reduziert werden und stattdessen
lieber auf rentable Luxuswohnungen gesetzt wird. Gleichzeitig stehen
hunderte Wohnungen im Süden seit einigen Jahren leer und können wegen
Kapitalinteressen nicht genutzt werden.
Wir finden das muss sich ändern! Doch damit sich etwas ändert müssen wir
alle zusammen arbeiten!
Vllt interessierts euch ja 😉
Wohnungskampf ist Abwehrkampf
Redebeitrag der Wohnungsdemo in Darmstadt vom 13.12.1988 – „Es verändert sich nichts – ausser wir tun es“
Unser Wohnungskampf ist ein Abwehrkampf gegen unsere Vertreibung aus der Stadt; entweder Vertreibung in die Wohn-Klos der Trabantenstädte, ins Umland oder auch Vertreibung aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet.
Darum wollen wir uns wehren gegen den Abriss billigen Wohnraums, gegen Spekulation, Mietwucher und Luxussanierung und gegen Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen.
Wir wehren uns dagegen, daß einzelne Gruppen über eine Lobby versuchen, ausschließlich ihre Lage zu verbessern:
Wir fordern KEINE Studenten/Studentinnen-Wohnheime. Nur gemeinsam können wir Druck machen und unsere Forderungen nach gutem, billigem Wohnraum für alle durchsetzten.
Für den gemeinsamen Widerstand gibt es viele Beispiele:
– Die Mieterinnen und Mieter wehren sich gemeinsam gegen den Verkauf ihres Hauses an Spekulanten. So geschehen auch hier in Darmstadt in der Barkhausstrasse und in der Taunusstrasse.
– Bei überteuerten Mieten kann man die Miete senken. Dieses ist in vielen Fällen legal, auf alle Fälle aber legitim, denn die Mieter arbeiten schliesslich, damit der Vermieter nicht arbeiten muss. Viele werden sich in diesem Zusammenhang an den Mietstreik in Kranichstein erinnern.
– Auch Hausbesetzungen sind ein legitimes Mittel gegen Spekulatentum.
Aber als erstes ist die Bildung eines Mieterselbstbewusstseins notwendig. Wir müssen uns klar machen, dass auch wir Rechte haben und nicht beispielweise zum nächsten Ersten ausziehen müssen, wenn der Mieter uns kündigt.
Unsere Forderungen sollten wir uns aber nicht nur gegenseitig erzählen, sondern auch denen sagen, die sie hören sollen:
Jetzt und hier tagen in diesem Beispiel darmstädter Stadtplanungspolitik die Stadtverordneten.